Am Samstag, den 16.September 2023 nahmen wir als "Sternenkinder-Ratingen" (Monika Zeidler und ich) zum ersten Mal mit einem Stand an der Ratinger Ehrenamtsmeile teil. Wir hatten viele, sehr schöne und teils berührende Begegnungen mit "Alt und Jung" - Menschen, die selbst betroffen waren oder sich für unser Thema/Angebot interessierten.
Als ich dort vor der Kirche auf dem Ratinger Marktplatz stand, fiel mir ein - und ich konnte es kaum glauben, dass wir nun schon zu einer kleinen Ratinger "Institution" herangewachsen waren. Noch vor einem Jahr hätte ich dies noch nicht zu hoffen gewagt.
Lange Zeit, eigentlich Jahre habe ich für die Sichtbarkeit des Themas Sternenkinder durch die Etablierung einer Gesprächsgruppe in Ratingen gekämpft. Meine Hoffnung in irgendeiner "Institutionen" mit meinem Herzensthema Fuß zu fassen, erfüllte sich trotz aller Bemühungen nicht. Letztendlich musste ich wohl oder übel aus eigener Kraft und Initiative
tätig werden.
Die erste Chance auf ein "geschütztes Coming Out" bekam ich vor einem Jahr durch Frau Kohlstruck, der Leiterin der hiesigen Hospizbewegung, in Form eines Themenabends. Es war für mich ein aufregender aber auch aufschlussreicher Abend, da dort ca. 6 der anwesenden 14 Frauen bereits ein Kind im Zusammenhang einer Schwangerschaft verloren hatten.
Das war zwar auf den ersten Blick erstaunlich, spiegelte aber die Schätzung, dass ca.
20-30% aller Schwangerschaften mit dem Tod des Babys enden. Nicht zuletzt bestärkte dies die Wichtigkeit des Themas, zumal viele der Betroffenen den Verlust nie richtig verarbeiten konnten.
Im Dezember nahm ich aktiv am ersten Sternenkinder-Gedenkgottesdienst der katholischen Kirche in Ratingen teil, an dem ich Sternenkind-Eltern kennenlernen durfte, die bis heute zu den treuen Gruppenteilnehmern zählen.
"Der Himmel schickte mir" an diesem Tag außerdem meine Gruppenleiter-Kollegin Monika Zeidler, eine wundervolle und erfahrene Trauerbegleiterin. Der Austausch und die Verständigung zwischen uns war von der ersten Begegnung an eine wahre Freude und wertvolle Bereicherung.
Es folgten Presseberichte und im Februar starteten wir mit unserem ersten Gruppenabend, dank der Hospizbewegung, die uns einen schönen Raum für diese ehrenamtliche Initiative zu Verfügung stellt.
Das Ratinger Angebot für Sternenkind-Eltern wird mehr und mehr bekannt womit die Nachfrage ständig wächst. Der Austausch in der Gruppe ist von sehr wertschätzender, offener und liebevoller Atmosphäre geprägt. Es entstehen immer wieder neue Themen oder ein Abend ist ausgefüllt mit den Berichten und Erlebnissen der neuen Teilnehmer.
Die Sternenkind-Eltern sind mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen und ich freue mich sehr, dass sie unsere Begleitung vertrauensvoll annehmen!
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